• Dürre frisst Identität – Ein Besuch bei Nomaden im Norden Kenias
    Feb 6 2025

    Im Norden Kenias leben bis heute Millionen halbnomadischer Weideviehhalter. Sie sind stolz auf ihre kulturelle Identität, die allerdings auch archaische Elemente wie die sexuelle Verstümmelung von Frauen enthält.
    Seit einiger Zeit steht die Lebensweise dieser Menschen unter Druck: Der Klimawandel, lange Dürren und Starkniederschläge erschweren die Suche nach Wasser und Weideland. Bewaffnete Konflikte um Vieh und Land haben deshalb dramatisch zugenommen.
    Hinzu kommt, dass das lange als wirtschaftlich nutzlos angesehene Nordkenia zu einem Dorado des Klimaschutzes avanciert: Wind- und Solarkraftwerke schießen aus dem Boden, ganze Regionen werden zu Naturschutzgebieten erklärt, die Weidewirtschaft drastisch eingeschränkt. Manche Kritiker sprechen von „grünem Kolonialismus“, der immer mehr junge Pastoralist:innen in die Städte treibt und auch kulturell entwurzelt.

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  • Drogenbericht 2024: Die Zahl der Drogentoten steigt
    Feb 5 2025

    Laut dem jüngst veröffentlichten Drogenbericht 2024 ist der Konsum illegaler Drogen in Österreich stabil, allerdings steigt die Zahl jener Menschen, die an einer Überdosis sterben. Zuletzt waren es 256 Menschen in einem Jahr, so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit Besorgnis beobachten Expert:innen auch die anhaltend hohe Zahl von betroffenen Jugendlichen: Rund ein Viertel der Verstorbenen war jünger als 25.
    Der risikoreiche Drogenkonsum wird hauptsächlich von Opioiden wie Heroin dominiert. Auch der Konsum von Kokain steigt. Und Fachleute beobachten einen zunehmend riskanten Mischkonsum, vor allem bei jungen Frauen.
    Was sind Ursachen dafür, dass die Zahl der Drogentoten zunimmt? Wie schlittern junge Menschen in den Drogenkonsum? Und was können Eltern dagegen tun?
    Darüber diskutieren:
    Gerhard Jäger, Geschäftsführer „Drogenarbeit Z6“, Innsbruck
    Christian Korbel, Ärztlicher Leiter Landesklinikum Mauer
    Regina Walter-Philipp, Ärztliche Leiterin Suchthilfe Wien

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  • Vor der Wahl im Kosovo: Albin Kurti auf dem Prüfstand
    Feb 3 2025

    Am 9. Februar finden im Kosovo die Parlamentswahlen statt. Seit vier Jahren ist Albin Kurti Premierminister, seine links-nationale Partei Vetevendosje dominiert weiter die Umfragen und dürfte die Wahlen wieder gewinnen.
    Der 49jährige Kurti gehört zu den prägendsten und populärsten Persönlichkeiten in der kosovarischen Politik: Er war einst Studentenführer, wurde zu Jugoslawien-Zeiten inhaftiert und gefoltert und zündete als Oppositioneller aus Protest gegen Entscheidungen Tränengasgranaten im Parlament.
    Nun ist er Anführer der ersten stabilen Regierung im Kosovo. Im Kampf gegen Korruption seiner Vorgänger hat er Erfolge vorzuweisen. Auf internationaler Ebene stößt sein Konfrontationskurs gegen die serbische Minderheit allerdings auf Kritik. Viele Serbinnen und Serben im Nordkosovo wollen die Wahlen abermals boykottieren.

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  • Wie bedroht ist Österreich? Risikobild 2025
    Jan 29 2025

    Seit 10 Jahren veröffentlicht das Bundesheer alljährlich im Jänner eine umfassende Bedrohungsanalyse für Österreich. War das Thema Sicherheit hierzulande jahrelang ein Stiefkind der Politik, der Medien und des öffentlichen Bewusstseins, so hat sich das seit Pandemie und Ukraine-Krieg gründlich geändert. Am Montag wurde das Risikobild 2025 unter Beisein zahlreicher Politiker, Experten, Journalistinnen und Interessierten in Wien präsentiert. Es zeichnet ein düsteres Lagebild: Cyberangriffe, eine drohende Eskalation des Ukraine-Kriegs, mögliche Luftangriffe, der Klimawandel, Migration und viele andere Faktoren bedrohen unsere Sicherheit in hohem Maß. Wie den Risiken und Bedrohungen entgegentreten? Elisa Vass fasst die Veranstaltung zusammen.

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  • Armenien im Umbruch
    Jan 28 2025

    Wer in der armenischen Hauptstadt Jerewan über die belebten Boulevards schlendert oder in schicken Parkanlagen dem Rauschen der Wasserfontänen lauscht, kommt nicht auf die Idee, dass das Land und seine Gesellschaft tief gespalten sind. Seit dem Verlust der von Armeniern bewohnten Region Bergkarabach an Aserbaidschan wittern viele „Verrat an der Nation", auch weil Premierminister Nikol Paschinjan zu neuen Grenzverhandlungen mit dem Nachbarland bereit ist. Auf Russland, traditionelle Schutzmacht und wichtigster Handelspartner, scheint kein Verlass mehr zu sein, und so sucht Armenien nach neuen Partnern im Westen und nach Aussöhnung mit historischen Konfliktparteien. Sogar eine Grenzöffnung zum Erzfeind Türkei wird erwogen.
    Während Ältere sich gegen Paschinjans Pläne wehren, sehen junge Menschen Armeniens Zukunft im Abschied von den Opfermythen der Vergangenheit.

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  • Vor 80 Jahren wurde das KZ Auschwitz befreit
    Jan 27 2025

    Am 27. Jänner 1945 haben Soldaten der Roten Armee das KZ Auschwitz-Birkenau befreit. Im Arbeits- und Vernichtungslager wurden weit mehr als eine Million Menschen ermordet, „Auschwitz“ wurde zum Symbol für den Holocaust. Seit 2005 ist der Jahrestag der Befreiung der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
    Der 27. Jänner 2025 ist vermutlich der letzte runde Jahrestag mit Überlebenden, die noch davon erzählen können. Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau bereitet sich auf ein Gedenken ohne Zeitzeug:innen vor, doch auch die Vergangenheit ist noch immer nicht vollständig aufgearbeitet. Eine Reportage.

    Dazu ein Gespräch mit Hannah Lessing, der Vorsitzenden im Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus.

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  • Belarus: Ein Herrscher lässt sich wiederwählen
    Jan 23 2025

    Seit mehr als 30 Jahren ist Alexander Lukaschenko Präsident von Belarus, wie das frühere Weißrussland heute genannt wird. Daran wird sich auch nach dem Wahlsonntag am 26. Jänner nichts ändern: Die Präsidentschaftswahl 2025 findet in einer Atmosphäre der totalitären Repression statt. Anders als bei der Wahl im August 2020 gibt es diesmal keine unabhängigen Kandidat:innen, keine lebhaften Debatten und auch keine unabhängigen Medien. Nach den beispiellosen Protesten der Bevölkerung, die der gefälschten Wahl 2020 folgten, wurde die Opposition ins Exil gezwungen, rund 1.300 Andersdenkende sitzen heute in belarusischen Gefängnissen. Seit dem Großangriff Russlands auf die Ukraine hat sich die Abhängigkeit des Landes, das sich als Aufmarschgebiet zur Verfügung stellt, vom Nachbarn weiter verstärkt, manche sprechen schon von einem drohenden Verlust der Unabhängigkeit.
    Wie kann es in Belarus weitergehen? Was können die Wirtschaftssanktionen bewirken, welchen Einfluss kann die EU nehmen?

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  • Die neue Achse im Osten und der Krieg gegen die Ukraine
    Jan 21 2025

    Der russische Krieg gegen die Ukraine ist längst nicht mehr auf das überfallene Land allein beschränkt. Russland erhält militärische und ökonomische Unterstützung von China sowie vom Iran und Nordkorea. Die vier Staaten wollen die internationale Nachkriegsordnung zu ihren Gunsten verändern. Diese geopolitische Konstellation wird oft als Kalter Krieg 2.0 oder als Kampf zwischen Autokratien und Demokratien beschrieben. Die Hauptschauplätze sind Osteuropa sowie Ostasien. Die vier Staaten werden neuerdings als „Achse des Aufruhrs“ bezeichnet.

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