Matthias Zehnders Wochenkommentar

By: Matthias Zehnder
  • Summary

  • Matthias Zehnder gibt Ihnen hier jede Woche zu denken. Das Thema: Medien und die Digitalisierung. Das Angebot: Konstruktive Kritik.
    © 2024 Matthias Zehnders Wochenkommentar
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Episodes
  • Warum es gerade jetzt auf menschliche Intelligenz ankommt
    Nov 8 2024

    Unternehmen und Verwaltungen investieren viel Geld und Ressourcen in KI-Technologien. Das ist verständlich: Schliesslich vergeht kein Tag ohne Meldung über ein neues KI-Tool. Die Künstliche Intelligenz kann schreiben, programmieren, diagnostizieren, analysieren und prognostizieren. KI-Programme finden Versicherungsbetrüger und stopfen Sicherheitslücken. Die künstliche Intelligenz generiert Texte, Bilder und Videos und das so gut, dass kürzlich eine Modefirma ihre neue Kollektion mit KI-generierten Fotomodellen vorstellte. Und wenn man Elon Musk glauben will, fährt schon bald ein selbstfahrendes Taxi vor, das nicht einmal mehr über ein Lenkrad verfügt. Dabei geht gerne vergessen, dass es auch und gerade im KI-Zeitalter vor allem auf menschliche Intelligenz ankommt. Ein Grund ist simpel: Jede technische Neuerung bietet nur ganz am Anfang einen Konkurrenzvorteil. Weil schnell alle Unternehmen die neue Technik anwenden, sind es bald wieder die Menschen, die den Unterschied ausmachen. Dazu kommen einige spezifische Eigenschaften der KI, die in der Euphorie oft übersehen werden. Sie führen dazu, dass es gerade im Umgang mit der KI auf die menschliche Intelligenz ankommt. Und dann gibt es noch ein Grund, warum gerade jetzt menschliche Intelligenz so wichtig ist.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
    Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
    Newsletter abonnieren: https://www.matthiaszehnder.ch/abo/
    Unterstützen: https://www.matthiaszehnder.ch/unterstuetzen/
    Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

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    16 mins
  • Warum die Künstliche Intelligenz zum Tod der Medien führt
    Nov 1 2024

    Spoiler: ChatGPT hat nichts damit zu tun. Als Open AI im Dezember 2022 einer breiten Öffentlichkeit ChatGPT vorstellte, kam es zu einem technologischen Erdbeben, wie es sich seit der Vorstellung des iPhones durch Steve Jobs nicht mehr ereignet hat: Nur wenige Tage nach der Freischaltung nutzten bereits mehr als 100 Millionen Menschen den KI-Chatbot. Auch bald zwei Jahre danach verblüffen die grossen Sprachmodelle mit ihren Leistungen immer noch. Medienschaffende sehen sich bedroht durch KI-Programme, die wahre Zauberkunststücke mit Sprache, Bild, Ton und Video vollführen. Die Verblüffung ist gross – wie bei jedem Zaubertrick legen sich Entzücken und Verwunderung wie ein Schleier über die profane Mechanik, die den Zauber möglich macht. Im Fall der generativen KI sind das gigantische Rechenmaschinen, die sich Sprache, Bilder, Ton und Video mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen erschlossen haben. Das mag der Verarbeitung von Sprache dienen, kreativ sind die Maschinen nicht. Reporterinnen, Interviewer, Kommentatorinnen und Cartoonisten können sie nie ersetzen. Die grosse Verblüffung hat aber dafür gesorgt, dass die meisten Menschen gar nicht gemerkt haben, wie die künstliche Intelligenz auf ganz andere Weise zum Tod der Medien führt. Denn die KI hat die Medien ökonomisch überflüssig gemacht.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
    Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
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    Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

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    21 mins
  • Vom Unterschied zwischen einer Website und einem Brötchen
    Oct 25 2024

    Die Verleger im deutschsprachigen Raum beklagen sich seit Jahren über die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet: ARD und ZDF, ORF und SRF würden die Zeitungsverleger online mit Texten und Bildern konkurrenzieren und das finanziert mit Gebührengeldern. Besonders laut jammern die Verleger in der Schweiz. SRF ist online mit einem gut besuchten Newsportal präsent. Die Verleger sagen deshalb, dass die SRG sie verdränge und ihnen massiv schade. Die Behauptung: Ohne SRF hätten sie mehr Erfolg. Eine wissenschaftliche Studie zeigt jetzt das Gegenteil: Wer SRF-Angebote konsumiert, nutzt die privaten Medienangebote signifikant häufiger als Menschen, die keine SRF-Angebote nutzen. SRF ersetzt die privaten Medien also nicht, sondern ergänzt sie. Die Nutzung von SRF hat zudem keinen Einfluss darauf, ob die Menschen online für Nachrichten bezahlen oder nicht. Das Problem ist nicht die SRG, es sind die grossen Tech-Firmen. Die Verleger haben erleichtert auf die Studie der Universität Zürich reagiert, es kommt jetzt zum grossen Schulterschluss der Schweizer Medien gegen die Tech-Firmen aus dem Silicon Valley und alle leben glücklich und zufrieden. Kleiner Scherz. Nein: Die Verleger wischen die Studie vom Tisch. Motto: Wir empfinden das anders. Sie diskreditieren die Studie und ignorieren die empirische Evidenz. Zeit für einige Anmerkungen über den Unterschied zwischen einer Website und einem Brötchen.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
    Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
    Newsletter abonnieren: https://www.matthiaszehnder.ch/abo/
    Unterstützen: https://www.matthiaszehnder.ch/unterstuetzen/
    Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

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