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  • Das geraubte Bild: „Lotte in Weimar“ von Thomas Mann (Teil 2) / Lesekuren 31.2
    Jan 24 2025
    Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer-Verlages, Frankfurt am Main Dies ist die zweite von zwei Lesekuren zu Thomas Manns Roman "Lotte in Weimar". „Ein Gedicht [...] ist eigentlich gar nichts. Ein Gedicht, wissen Sie, ist wie ein Kuß, den man der Welt gibt. Aber aus Küssen werden keine Kinder.“ Ihr Lebtag fragt sich Charlotte Kestner, geb. Buff, warum sich Goethe mit einem bloßen Kuss zufrieden gegeben hat. Und warum ausgerechnet er, der sie und ihre kleine Welt 1772 in Wetzlar so durcheinander gebracht hat, so schnell so groß geworden ist und mit ihm, das Bild der jungen Frau, die sie gewesen war... Denn der Roman "Die Leiden des jungen Werthers" machte Goethe 1774 über alle Maßen berühmt. Das Getratsche über die Wetzlarer Verhältnisse wurde laut und Lotte wurde quasi in die Literaturgeschichte gezerrt, ob sie wollte oder nicht. 1816, 44 Jahre später, besuchte sie ihre Schwester in Weimar. Aus diesem kleinen Ereignis schuf Thomas Mann einen großen Roman. Gleichzeitig war ihm die Vereinnahmung Goethes durch den Zeitgeist und das deutschtümelnde Pathos der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren so unerträglich, dass er etwas dagegensetzen musste. "Lotte in Weimar" ist ein hochartifizieller Roman, in dem sich Thomas Mann in sechs Kapiteln Kreis um Kreis dem Weimarer „Zentralgestirn“ nähert und dann im berühmten 7. Kapitel in Goethes Kopf hineinspringt. Erst im 8. Kapitel kommt es zur Begegnung zwischen der inzwischen 63-jährigen Charlotte Kestner (geb. Buff) und Johann Wolfgang Goethe. Eine Lieblingsszene bei Tisch: „Während sie sich so mit etwas kleiner Stimme äußerte, hörte er, den Kopf gegen ihren Teller geneigt, Verständnis nickend zu, indem er zu ihrer Beschämung einige Brösel und Kügelchen, zu denen sie in Gedanken ihr Brot zerkrümelt, einzeln mit dem Ringfinger auftupfte und sie zu einem ordentlichen Häufchen zusammenlegte.“ Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Den Roman "Lotte in Weimar" von Thomas Mann gibt es als Taschenbuch (S. Fischer). Es gibt aber auch die famose Edition mit Kommentarband, ebenfalls bei S. Fischer erschienen: https://www.fischerverlage.de/buch/reihe/thomas-mann-grosse-kommentierte-frankfurter-ausgabe-werke-briefe-tagebuecher Das Hörbuch, gelesen von Gert Westphal: https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/lotte-in-weimar-mann-thomas-978-3-7424-3352-7/ Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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    37 mins
  • Das geraubte Bild: „Lotte in Weimar“ von Thomas Mann (Teil 1) / Lesekuren 31.1
    Jan 10 2025
    Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer-Verlages, Frankfurt am Main Dies ist die erste von zwei Lesekuren zu Thomas Manns Roman "Lotte in Weimar". „Ein Gedicht [...] ist eigentlich gar nichts. Ein Gedicht, wissen Sie, ist wie ein Kuß, den man der Welt gibt. Aber aus Küssen werden keine Kinder.“ Ihr Lebtag fragt sich Charlotte Kestner, geb. Buff, warum sich Goethe mit einem bloßen Kuss zufrieden gegeben hat. Und warum ausgerechnet er, der sie und ihre kleine Welt 1772 in Wetzlar so durcheinander gebracht hat, so schnell so groß geworden ist und mit ihm, das Bild der jungen Frau, die sie gewesen war... Denn der Roman "Die Leiden des jungen Werthers" machte Goethe 1774 über alle Maßen berühmt. Das Getratsche über die Wetzlarer Verhältnisse wurde laut und Lotte wurde quasi in die Literaturgeschichte gezerrt, ob sie wollte oder nicht. 1816, 44 Jahre später, besuchte sie ihre Schwester in Weimar. Aus diesem kleinen Ereignis schuf Thomas Mann einen großen Roman. Gleichzeitig war ihm die Vereinnahmung Goethes durch den Zeitgeist und das deutschtümelnde Pathos der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren so unerträglich, dass er etwas dagegensetzen musste. "Lotte in Weimar" ist ein hochartifizieller Roman, in dem sich Thomas Mann in sechs Kapiteln Kreis um Kreis dem Weimarer „Zentralgestirn“ nähert und dann im berühmten 7. Kapitel in Goethes Kopf hineinspringt. Erst im 8. Kapitel kommt es zur Begegnung zwischen der inzwischen 63-jährigen Charlotte Kestner (geb. Buff) und Johann Wolfgang Goethe. Eine Lieblingsszene bei Tisch: „Während sie sich so mit etwas kleiner Stimme äußerte, hörte er, den Kopf gegen ihren Teller geneigt, Verständnis nickend zu, indem er zu ihrer Beschämung einige Brösel und Kügelchen, zu denen sie in Gedanken ihr Brot zerkrümelt, einzeln mit dem Ringfinger auftupfte und sie zu einem ordentlichen Häufchen zusammenlegte.“ Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Den Roman "Lotte in Weimar" von Thomas Mann gibt es als Taschenbuch (S. Fischer). Es gibt aber auch die famose Edition mit Kommentarband, ebenfalls bei S. Fischer erschienen: https://www.fischerverlage.de/buch/reihe/thomas-mann-grosse-kommentierte-frankfurter-ausgabe-werke-briefe-tagebuecher Das Hörbuch, gelesen von Gert Westphal: https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/lotte-in-weimar-mann-thomas-978-3-7424-3352-7/ Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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    39 mins
  • „Weihnachtserinnerungen“ von Truman Capote: „Ich kann es kaum erwarten, bis es Morgen wird“ (Teil 2) // Lesekuren 30.2
    Dec 20 2024
    Die Erzählung "A Christmas Memory" von Truman Capote erschien 1956. Hier wird sie in der Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Ursula-Maria Mössner vorgestellt. Quellenvermerk: Truman Capote, Baum der Nacht, © 2007 by Kein & Aber AG Zürich - Berlin Dies ist die zweite von zwei Lesekuren zu Truman Capotes Erzählung "Weihnachtserinnerungen". Gewidmet Johanna, mit herzlichem Dank für ihre großzügige Spende, die mich in die Lage versetzt hat, die Lizenz für die Leserechte leichten Herzens zu entrichten! “Es gibt alles nur ein Mal”, im Original: “There's never two of anything”, sagt Sook. In den "Weihnachtserinnerungen" geht es um die Einzigartigkeit jedes Augenblicks und jedes Menschen und auch all der Erscheinungen der Welt, die uns begegnen. Diese Erzählung von Truman Capote ist eine der allerschönsten und sie ist im Präsenz gehalten. Sie findet sozusagen, für alle Zeit statt: "Die Kerze brennt herunter, bis man sie nicht mehr halten kann. Sie geht aus, das Sternenlicht wird sichtbar, die Sterne, die sich am Fenster drehen wie Weihnachtssänger, die der Tagesanbruch allmählich, ganz allmählich verstummen lässt." Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Truman Capote, Baum der Nacht. Gesammelte Erzählungen bei Kein & Aber, 2014: https://www.keinundaber.ch/buecher/baum-der-nacht?variant=264113 Truman Capote. Biographie von Gerald Clarke. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Stein, verlegt bei Kindler, München 1990 Das Foto, das den kleinen Trumen mit seiner Verwandten Sook zeigt: https://www.pinterest.de/pin/404549979012828063/ Eine Lesung der Erzählung "A Christmas Memory" im englischen Original (wunderschön) stammt von Gena Maria und ist u.a. über Spotify abrufbar, sowie hier: https://www.youtube.com/watch?v=fV9BBxFGnC0 „A Christmas Memory“ by Truman Capote, gelesen von „Fast Asleep with Gena Marie“ (mit kurzer Einleitung) Interview mit Truman Capote 1960 in Deutschland, wo er erklärt, wie man seinen Namen aussprechen muss: https://www.ardaudiothek.de/episode/br-retro-gespraeche-und-interviews/my-name-is-really-pronounced-capo-tee-truman-capote-1960/br/12804443/ Truman Capotes turbulentes Leben: Kolportiert von Freunden, Feinden, Bewunderern und Konkurrenten, 2014 (Rogner & Bernhard) Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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    34 mins
  • „Weihnachtserinnerungen“ von Truman Capote: „Ich kann es kaum erwarten, bis es Morgen wird“ (Teil 1) / Lesekuren 30.1
    Dec 6 2024
    Die Erzählung "A Christmas Memory" von Truman Capote erschien 1956. Hier wird sie in der Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Ursula-Maria Mössner vorgestellt. Quellenvermerk: Truman Capote, Baum der Nacht, © 2007 by Kein & Aber AG Zürich - Berlin Dies ist die erste von zwei Lesekuren zu Truman Capotes Erzählung "Weihnachtserinnerungen". Gewidmet Johanna, mit herzlichem Dank für ihre großzügige Spende, die mich in die Lage versetzt hat, die Lizenz für die Leserechte leichten Herzens zu entrichten! “Es gibt alles nur ein Mal”, im Original: “There's never two of anything”, sagt Sook. In den "Weihnachtserinnerungen" geht es um die Einzigartigkeit jedes Augenblicks und jedes Menschen und auch all der Erscheinungen der Welt, die uns begegnen. Diese Erzählung von Truman Capote ist eine der allerschönsten und sie ist im Präsenz gehalten. Sie findet sozusagen, für alle Zeit statt: "Die Kerze brennt herunter, bis man sie nicht mehr halten kann. Sie geht aus, das Sternenlicht wird sichtbar, die Sterne, die sich am Fenster drehen wie Weihnachtssänger, die der Tagesanbruch allmählich, ganz allmählich verstummen lässt." Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Truman Capote, Baum der Nacht. Gesammelte Erzählungen bei Kein & Aber, 2014: https://www.keinundaber.ch/buecher/baum-der-nacht?variant=264113 Truman Capote. Biographie von Gerald Clarke. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Stein, verlegt bei Kindler, München 1990 Das Foto, das den kleinen Trumen mit seiner Verwandten Sook zeigt: https://www.pinterest.de/pin/404549979012828063/ Eine Lesung der Erzählung "A Christmas Memory" im englischen Original (wunderschön) stammt von Gena Maria und ist u.a. über Spotify abrufbar, sowie hier: https://www.youtube.com/watch?v=fV9BBxFGnC0 „A Christmas Memory“ by Truman Capote, gelesen von „Fast Asleep with Gena Marie“ (mit kurzer Einleitung) Interview mit Truman Capote 1960 in Deutschland, wo er erklärt, wie man seinen Namen aussprechen muss: https://www.ardaudiothek.de/episode/br-retro-gespraeche-und-interviews/my-name-is-really-pronounced-capo-tee-truman-capote-1960/br/12804443/ Truman Capotes turbulentes Leben: Kolportiert von Freunden, Feinden, Bewunderern und Konkurrenten, 2014 (Rogner & Bernhard) Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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    49 mins
  • In Zungen reden und auf Spuren wandeln: Wie Robert Gernhardt auf dem Rilke-Weg und im Geiste Thomas Bernhards Kurt Tucholsky durch den Spessart folgte… (Teil 2) / Lesekuren #29.2
    Jun 28 2024
    Dies ist die zweite von zwei Lesekuren zu „Das Wirtshaus im Spessart“ von Kurt Tucholsky und zu Ausschnitten aus „Wege zum Ruhm“ von Robert Gernhardt. Sie erscheint am Todestag Robert Gernhardts, dem 28. Juni. Ich danke dem S. Fischer-Verlag für die Erlaubnis, aus Robert Gernhardts Text zu lesen! Im Jahr 2024 feiert Gernhardt auf dem Rilke-Weg mit seinen Freunden aus Triest 30 jährigen Geburtstag, denn sie wanderten dort im Jahr 1994 zwischen Duino und Sistiana... Gernhardt nimmt seine „Vorgänger“ als Vor-ihm-Geher wörtlich und er bezieht - im beispiellos komischen Ton Thomas Bernhards - Rainer Maria Rilke und dessen Duineser-Elegien mit ein – es wird also leicht und schwer zugleich... dabei hilft vielleicht ein Frankenwein, der nicht möpselt … oder sollte man eher dem Möpseln nachspüren? Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Robert Gernhardt, Gerhard C. Krischker, Das Wirtshaus im Spessart. Auf den Spuren Kurt Tucholskys. 1996 (Kleebaum Verlag Bamberg), Reihe: Kleine Fränkische Bibliothek 3 Kurt Tucholsky, Das Wirtshaus im Spessart, 1927: https://www.textlog.de/tucholsky/erzaehlungen-prosa/das-wirtshaus-im-spessart Es gibt sie doch, die Gernhardt-Linde: https://www.spessartprojekt.de/spessart/ein-literarischer-streifzug-durch-den-spessart/literarischer-streifzug-robert-gernhardt/ Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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  • In Zungen reden und auf Spuren wandeln: Wie Robert Gernhardt auf dem Rilke-Weg und im Geiste Thomas Bernhards Kurt Tucholsky durch den Spessart folgte… (Teil 1) / Lesekuren #29.1
    Jun 14 2024
    Dies ist die erste von zwei Lesekuren zu „Das Wirtshaus im Spessart“ von Kurt Tucholsky und zu Ausschnitten aus „Wege zum Ruhm“ von Robert Gernhardt. Ich danke dem S. Fischer-Verlag für die Erlaubnis, aus Robert Gernhardts Text zu lesen! Es geht in dieser Folge um das Wirtshaus im Spessart und auch um die Frage, "ob man eine Winzerin winzen kann". Das eigentliche Thema dieser Lesekuren ist aber das "Nachspüren": Im Titel der Geschichte von Tucholsky erscheint das einzige Wirtshaus, in dem die drei wandernden Freunde (Jakopp, Karlchen und der Ich-Erzähler) nicht waren: „Das Wirtshaus im Spessart“. Wir kennen es aus Wilhelm Hauffs gleichnamigem Märchen und es gab die Vorlage ab für die Verfilmung mit Liselotte Pulver. Dieses Wirtshaus liegt bekannt­lich in Rohrbrunn. Kurt, Jakopp und Karlchen gingen offenbar diesem „Vorbild“ nach bei ihrer Wanderung, die sie als „Fußtour“ bezeichnen, die aber im Grunde natürlich eigentlich eine „Sauftour“ zu nennen ist. Und so ist es kein Wunder, daß sie einfach das Wirtshaus, das ihnen am liebsten ist, „um-benennen“ und auf „Rohr-brunn“ reimen. Schrecklich! Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Robert Gernhardt, Gerhard C. Krischker, Das Wirtshaus im Spessart. Auf den Spuren Kurt Tucholskys. 1996 (Kleebaum Verlag Bamberg), Reihe: Kleine Fränkische Bibliothek 3 Kurt Tucholsky, Das Wirtshaus im Spessart, 1927: https://www.textlog.de/tucholsky/erzaehlungen-prosa/das-wirtshaus-im-spessart Es gibt sie doch, die Gernhardt-Linde: https://www.spessartprojekt.de/spessart/ein-literarischer-streifzug-durch-den-spessart/literarischer-streifzug-robert-gernhardt/ Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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  • „Nieder mit dem Geld, es lebe die Liebe!“ – Giovanni Boccaccios „Decamerone“ / Lesekuren #28
    May 31 2024
    Giovanni Boccaccios „Decamerone“ ist ein echter Longseller, seine Geschichten sind noch immer lebensvoll und klug und die Aussagen seiner Erzählungen sind von ungebrochener Aktualität, vor allem wenn es um Freiheit geht und um Liebe. Besonders faszinierend ist: Boccaccios Geschichten sind mehrdeutig. Seine Figuren wissen das und wollen das. Und so geht es dem Werk, wie dem geküssten Mund, der im italienischen Original so schön klingt, mit seinen Stabreimen. Die Verse hat Kurt Flasch besonders schön übersetzt: “Bocca baciata non perde ventura; Anzi rinoua chome fa laluna” „Geküßter Mund / leidet nicht Schwund / Den Kuß er lohnt: / wird neu wie der Mond“ (Vgl. Kurt Flasch, Männer und Frauen. Geschichten aus dem Decameron, Frankfurt am Main 2005, Fischer Taschenbuch, S. 138 © Carl Hanser Verlag München Wien 1997) Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Giovanni Boccaccio: Das Decameron. Mit den Holzschnitten der venezianischen Ausgabe von 1492. Übers., komm. und Nachwort von Peter Brockmeier, 1070 S., Reclam 2012 Allgemeine Literatur-Zeitung 212, Monat November 1843 (Halle): Das Dekameron von Giovanni Boccaccio, aus dem Italienischen übersetzt von Carl Witte. Zweite verbesserte Auflage. Leipzig, bei Brockhaus. 1843. 3 Bde., Sp. 449-455, Digitalisat: https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00205216/ALZ_1843_Bd03_0227.tif Damals in Florenz – Boccaccios «Dekameron» in neuer Übersetzung, Franziska Meier, 23.01.2013, NZZ: https://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/damals-in-florenz-ld.622875 Dürre, Pest und Kälte: https://www.oeaw.ac.at/news/duerre-pest-und-kaelte-wie-der-klimawandel-das-mittelalter-veraenderte A Tale from the Decameron, John William Waterhouse (1849-1917) Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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  • „Ein liebender Mann“ von Martin Walser und Goethe in Marienbad (Teil 2) / Lesekuren #27.2
    Dec 22 2023
    Dies ist die zweite von zwei Lesekuren zu Martin Walsers Roman "Ein liebender Mann". Im Jahr 2023 hatte Goethes „Marienbader Elegie“ Geburtstag: Sie kam vor 200 Jahren zwischen dem 5. September und dem 19. September 1823 auf die Welt. Martin Walser hat den Umständen, die zu diesem Schaffensprozess geführt haben, im Jahr 2008 seinen Roman "Ein liebender Mann" gewidmet. Die Lesekur stellt den Roman vor und schaut auf Johann Wolfgang von Goethes letzten Böhmen-Aufenthalt. Im zweiten Teil der Lesekur wird die Marienbader Elegie in großen Ausschnitten gelesen. Für Walser war es "das Gipfel-Liebesgedicht der deutschen Sprache". Etwas schmerzlicheres mit Blick auf eine unmögliche Liebe und auf das Altwerden ist wohl kaum geschrieben worden: "Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren..." Wenn Sie die Lesekuren unterstützen möchten, dann empfehlen Sie diesen Podcast doch weiter oder spenden Sie uns etwas z.B. für Lizenzen. Unter https://ko-fi.com/lesekuren können Sie das gerne tun. Links Martin Walser, Ein liebender Mann. Roman, 2008, Rowohlt, https://www.rowohlt.de/buch/martin-walser-ein-liebender-mann-9783499255618 Elke Heidenreich ist seine Muse. Über Martin Walsers Roman "Ein liebender Mann". Von Alexandra PontzenRSS-Newsfeed neuer Artikel von Alexandra Pontzen, https://literaturkritik.de/id/11756 Im heutigen Tschechien kann man viele der Orte noch besuchen, an denen Goethe weilte. Es wird häufig liebevoll darauf hingewiesen: Goethe-Route in Marienbad: https://www.marianskelazne.cz/de/ausflugstipps/goethe-route/ J. W. Goethe und Marienbad. Bachelorarbeit von Iveta Kostilníková, 2014, https://dspace5.zcu.cz/bitstream/11025/13838/1/BP%20Iveta%20Kostilnikova.pdf Goethes letzte Liebe, Josef Füllenbach in der Prager Zeitung vom 8.1.2014, https://www.pragerzeitung.cz/goethes-letzte-liebe/ Weitere Folgen auf: www.lesekuren.deBild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck
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