• Innere Freiheit und Entscheidungsfreiheit

  • Sep 5 2024
  • Length: 31 mins
  • Podcast

Innere Freiheit und Entscheidungsfreiheit

  • Summary

  • Was ist eigentlich Freiheit und wie fühlt sich Freiheit an? Gibt es freie Entscheidungen? Wie hängen freie Entscheidungen mit Privilegien zusammen? Und wie können wir durch Coaching das Treffen freier Entscheidungen fördern und welchen Begrenztheiten unterliegen wir? Dazu bieten wir hilfreiche Tools an und wünschen viel Spaß beim Ausprobieren.

    Im Podcast zitieren wir Ruth Cohn und Virginia Satir. Hier die Zitate zum Nachlesen:

    Ruth Cohn führt zum Thema Freiheit aus: „Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen; Erweiterung dieser Grenzen ist möglich. (…) Freiheit im Entscheiden ist größer, wenn wir gesund, intelligent, materiell gesichert und geistig gereift sind, als wenn wir krank, beschränkt oder arm sind oder unter Gewalt und mangelnder Reife leiden.“

    Die 5 Freiheiten nach Virginia Satir:

    „1. Die Freiheit zu sehen und zu hören was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

    2. Die Freiheit das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.

    3. Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

    4. Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

    5. Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.“

    Buchtipp: Frankl, Viktor E. (2009): …Trotzdem Ja zum Leben sagen – Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. 14. Auflage. München: Kösel.

    Eine schöne Übung von Ruth Cohn mit der Aufgabenstellung „ich muss tun was ich will für 10 Minuten“ (die ausführliche Beschreibung ist unter https://coachingsnacks.de/innere-freiheit-und-entscheidungsfreiheit/) zu finden.

    „Zehn Minuten lang muß ich das tun, was ich will. Darüber hinaus muß ich jeden Augenblick überprüfen, was ich tue (körperlich, seelisch und geistig) und ob ich wirklich noch das tue, was ich tun will. Wenn nicht, muß ich versuchen, herauszufinden, was ich tun will und dazu übergehen.« Erklärung: Die Regel ist nicht, ich muß das tun, wonach mir gerade zumute ist (= möchte), sondern das, was ich tun will, Was ich tun will, schließt sowohl meine Urteilsfähigkeit als auch meine Impulse ein. Wenn mir z.B. danach ist, eine zerbrechliche Vase zu zertrümmern, muß ich überprüfen, ob ich diesem Impuls folgen will, der, wie ich weiß, einen mir vielleicht lieben Gegenstand zerstören wird. Ich muß mir daher überlegen, ob mir der Verlust der Vase weniger wichtig ist, als daß ich meinem Gefühl im Augenblick freien Lauf lassen kann. Bei dieser Kontrollübung ist es wichtig, auch Mitteilungen aus der Körpersphäre in den Überprüfungsprozeß miteinzubeziehen. Ich kann z. B. die Phantasie haben, daß ich tanzen möchte; mein Körper signalisiert jedoch, daß ich müde bin. In Wirklichkeit will ich mich nur der Vorstellung vom Tanzen überlassen, ohne wirklich zu tanzen. Auch das Gegenteil kann stimmen; ich kann denken, daß ich tanzen albern finde, aber meine Beine wollen tanzen! Nun muß ich entscheiden: Was will ich wirklich? Es ist möglich, daß die Entscheidung mühelos zwischen beiden Möglichkeiten fällt, oder, daß ein dritter, neuer Einfall auftaucht, der mir ganz entspricht: Dann weiß ich plötzlich ganz sicher: »Natürlich, das ist's, was ich wirklich will.«

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