• FINANCE TV – Deindustrialisierung? Wie ein Kreditbanker diesen Trend einschätzt
    Feb 24 2025

    Was bedeutet die schleichende Deindustrialisierung Deutschlands für CFOs und die tonangebenden Banken im Mittelstand? Das beantwortet Lars Ehle von der Commerzbank bei FINANCE-TV.

    Die vermeintliche Deindustrialisierung Deutschlands war ein wichtiges Thema im zurückliegenden Bundestagswahlkampf. Tatsächlich zeigen auch ökonomische Daten, dass die Investitionen der Unternehmen in Deutschland zurückgehen. „Auch wir als Bank spüren das. Die Verlagerung von Investitionen ins Ausland ist ein Teil der Überlegungen bei vielen unserer Firmenkunden“, berichtet Lars Ehle, Kreditbanker der Commerzbank, im Gespräch mit FINANCE-TV.

    Außerdem, so Ehle, hätten viele Unternehmen – gerade im Mittelstand – schon seit längerem mit ihren finalen Investitionsentscheidungen abgewartet. Dies könnte bedeuten, dass in den nächsten Monaten, wenn die wirtschaftspolitische Ausrichtung der nächsten Bundesregierung klarer wird, überdurchschnittlich viele Investitionsentscheidungen getroffen werden müssen. Tatsächlich glaubt Ehle, „schon seit dem Jahresbeginn wieder eine etwas stärkere Dynamik“ zu sehen. Doch die Differenzierung fällt wenig positiv aus. Ehle: „Ersatz- und kleinere Erweiterungsinvestitionen in Deutschland, Neuinvestitionen im Ausland – das ist eine Kombination, die ich in den vergangenen Monaten häufig gesehen habe.“

    Die Verlagerung von Fertigung und Investitionen ins Ausland hat aber auch Implikationen für die Finanzierung: Finanziert ein CFO Auslandsinvestitionen über die Holding in Deutschland, kann er zwar auf seine bestehenden Bankpartner zurückgreifen, die neu erworbenen Assets im Ausland häufig aber nicht als Sicherheit nutzen. Wird hingegen lokal im Ausland finanziert, können manche bestehenden Bankpartner nicht mitgehen. Darüber hinaus verändert sich auch das Risikoprofil eines Unternehmens, wenn sich der Geschäftsschwerpunkt ins Ausland verlagert.

    Welche Finanzierungsoptionen CFOs bei Auslandsinvestitionen haben und was der aktuelle Verlagerungstrend für die im deutschen Mittelstand tonangebenden Banken bedeutet – die Einschätzungen von Kreditbanker Lars Ehle bei FINANCE-TV.

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  • Future CFO – Almuth Steinkühler (Schott Pharma)
    Feb 19 2025

    Seit 2022 arbeitet Almuth Steinkühler für die Pharmasparte von Schott, der sie im Herbst 2023 zu ihrer Börsennotierung verhalf. Die 43-Jährige meisterte mit ihrem Weggang von Thyssenkrupp zu Schott nach Mainz nicht nur einen Branchenwechsel, sie stemmte auch binnen kürzester Zeit den Carve-out der Pharmasparte sowie mit dem IPO ein Großprojekt. Viel Zeit zum Einarbeiten blieb da nicht.

    Was hat sie bei ihren verschiedenen Stationen gelernt? Was war die größte Herausforderung? Und was würde sie anderen Finanzmanagerinnen und -managern auf den Weg geben?

    All diese Fragen beantwortet Steinkühler im Gespräch mit FINANCE-Redakteur Jakob Eich und Headhunter Paul Taaffe von FINANCE People Solutions in der neuen Folge des CFO-Karriere-Podcasts „Future CFO“.

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  • FINANCE TV – Agile Finanzplanung: „Die Silos müssen weg“
    Feb 10 2025

    Manche Unternehmen werden schon in den ersten Wochen des neuen Jahres die ersten Abweichungen von der gerade erst verabschiedeten Jahresplanung festgestellt haben. Andere zwingt die nach wie vor schwierige Wirtschaftslage, weitere Kostensenkungen zu prüfen, beispielsweise Kurzarbeit, oder Verkaufsaktionen zu starten, um die Nachfrage anzuregen. Bei alledem kommt die Finanzabteilung ins Spiel, um kurzfristig die Planung anzupassen oder um die Wirtschaftlichkeit verschiedener Handlungsoptionen durchzurechnen.

    „Die meisten Unternehmen sind schon recht gut in der agilen Finanzplanung“, resümiert Björn Stauss, DACH-Chef des Technologieanbieters Board, im Gespräch mit FINANCE-TV. Aber: „Für den nächsten Schritt stehen wir noch vor ziemlich großen Herausforderungen. Vor allem müssen die einzelnen Unternehmensbereiche kollaborativer gemeinsam planen, mit der Finanzabteilung im Zentrum. Oft werden Produktions-, Vertriebs- und Finanzplanung allerdings noch separat gemacht“, kritisiert Stauss. Diese Silos müssten aufgebrochen werden.

    Zu den Best Practices bei besonders agilen Teams im Controlling zählt Stauss rollierende Forecasts mit permanenten Adjustierungen. Doch solche Vorhaben können eine Menge Folgearbeit nach sich ziehen. Warum viele Abstimmungsrunden jedoch wegfallen könnten, wenn bereichsübergreifend eine gemeinsame Planungsplattform zum Einsatz käme, und wie Künstliche Intelligenz agile Finanzplanung vereinfachen könnte – die Antworten gibt es im aktuellen FINANCE-TV-Talk.

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  • FINANCE TV – KI im Accounting: Läuft es diesmal anders als bei RPA?
    Feb 3 2025

    Anbieter von Software für die Finanzabteilung reichern ihre Tools in immer stärkerem Maße mit Künstlicher Intelligenz an, und das in schnell aufeinanderfolgenden Update-Zyklen. Beispiel Finance & Accounting: „Jedes halbe Jahr kommen Neuerungen in unsere Software, allen voran natürlich neue KI-Funktionen“, berichtet Ralph Weiss, Deutschlandchef von einem der Anbieter in diesem Bereich, Blackline.

    „Bei der Datenbeschaffung und -bewertung leistet KI heute schon deutliche Unterstützung“, glaubt Weiss. Aber die Einführung gehe „sachte“ voran, insbesondere in sensiblen Bereichen der CFO-Domäne: „Der CFO muss natürlich auch im KI-Zeitalter weiterhin für die Richtigkeit der Zahlen geradestehen, wenn der Jahresabschluss an den Kapitalmarkt oder an das Finanzamt geht. In diesen regulierten Bereichen kann man die KI aktuell nur als Assistenten einsetzen, der Vorschläge macht und die Arbeit erleichtert.“

    Doch im Rahmen des jeweils Möglichen schreitet die Anreicherung von Finanz-Software mit Künstlicher Intelligenz offenbar zügig voran. Und die Feedbacks der Nutzer seien besser als bei RPA (Robotic Process Automation), behauptet Weiss. Die Innovation RPA hatte Finanzteams vor einigen Jahren schon einmal große Produktivitätsgewinne in Aussicht gestellt, zum großen Durchbruch kam es aber nie. Weiss: „Der Unterschied zwischen KI und RPA aus meiner Sicht: RPA erfordert eine hohe technische Kompetenz. KI ist hingegen ein Massenthema. Wir begegnen KI-Assistenten auch im privaten Alltag. Künstliche Intelligenz kann man auch nutzen, ohne eine Einführung zu bekommen – bei RPA war das anders.“

    Welche Beobachtungen er bei der KI-Adaption in den Finanzteams großer und kleiner Unternehmen macht, berichtet Ralph Weiss hier bei FINANCE-TV.

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  • FINANCE TV – Kann KI die Nachhaltigkeitsberichterstattung beschleunigen?
    Jan 27 2025

    Auch in der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch: An immer mehr Stellen können KI-Tools die Erhebung der Daten und die Erstellung beziehungsweise die Auswertung der Nachhaltigkeitsberichte beschleunigen.

    Das kommt gerade rechtzeitig, denn im Zuge der CSRD-Richtlinie fallen in Kürze über 15.000 zusätzliche Unternehmen in Deutschland unter die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. „Mit KI kann die komplexe Gesetzgebung für viele erst einmal handhabbar gemacht werden, insbesondere für die kleineren Unternehmen, die nicht so große Ressourcen auf dem Thema einsetzen können oder denen das Fachwissen fehlt. Wir reden hier über viele tausend Seiten Gesetzestext“, sagt Viola Möller, Leiterin des Bereichs Sustainability Services bei BDO, gegenüber FINANCE-TV.

    Ferner könne KI dabei helfen, Nachhaltigkeitsberichte von Wettbewerbern auszuwerten und mit dem eigenen Report zu vergleichen: Wo erreicht die eigene Firma die Standards im Markt, und wo liegt noch Aufholpotential? „Das verbessert die Möglichkeiten, ein Unternehmen hinsichtlich ESG Value Creation strategisch zu steuern.“ Auch Wirtschaftsprüfer, Ratingagenturen und Hochschulen setzen bereits auf KI bei der Auswertung von Nachhaltigkeitsberichten.

    „Aber man muss natürlich auch wissen, wie man mit der KI umgeht“, warnt die ESG-Spezialistin. „Da vermitteln einige ihren Kunden ein Bild, das nicht der Realität entspricht.“ Das ganze Interview mit Viola Möller zu KI im Nachhaltigkeitsbereich gibt es hier bei FINANCE-TV.

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  • FINANCE TV – Distressed M&A 2025: Kommt die Deal-Welle?
    Jan 20 2025

    Kommt 2025 zusammen mit der Insolvenz- auch die Distressed-M&A-Welle? Und gibt es überhaupt genügend gute Restrukturierer, um Letztere vernünftig zu managen? Sanierer Pluta hat die Antworten.

    Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im abgelaufenen Jahr auf das höchste Niveau seit 2016 gestiegen. „Zusammen mit den Insolvenzzahlen hat auch die Anzahl von Distressed-M&A-Transaktionen stark angezogen“, berichtet der Sanierungsspezialist Maximilian Pluta, Partner der gleichnamigen Kanzlei, im Distressed-M&A-Outlook von FINANCE-TV.

    Doch das Terrain, auf dem sich die Distressed-Käufer bewegen, ist schwierig. „Die Risiken im vorinsolvenzlichen Bereich sind stark gestiegen“, warnt Pluta. Die Folgen davon bemerkt er vor allem im Verhalten der strategischen Käufer, die er am Distressed-Markt als sehr vorsichtig erlebt. „Strategen werten die wirtschaftliche Unsicherheit stärker ein und sind derzeit verhaltener als die PE-Investoren.“ Deren größerer Deal-Hunger zeige sich auch bei ihren Plattformunternehmen, die Pluta zufolge Distressed-Deals gegenwärtig durchaus aktiv im Rahmen von „Buy & Build“-Strategien nutzten.

    Ob es 2025 zu einer Distressed-M&A-Welle kommt und ob es überhaupt genügend gute Restrukturierer und Insolvenzspezialisten gibt, um die Insolvenzwelle vernünftig zu managen, das berichtet Maximilian Pluta bei FINANCE-TV.

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  • FINANCE TV – So erlebt Virpy Richter die digitale Transformation als Finanzchefin
    Dec 18 2024

    Welche Rolle spielen CFOs bei der digitalen Transformation? Virpy Richter, CFO bei der Tech-Plattform Awin, gibt Einblicke in ihre Tätigkeit und sagt, worauf es bei Digitalprojekten wirklich ankommt.

    Virpy Richter navigiert Awin als Finanzchefin durch eine spannende Phase. Awin ist eine Tech- und Beratungsplattform, die Unternehmen wie Zalando und Tui mit reichweitenstarken Plattformen aus dem Medien- und Internetbereich zusammenbringt und auswertet, welche Werbemaßnahmen – gemessen am eingesetzten Budget – die größte Wirkung erzielen. Das Unternehmen erwirtschaftet mit gut 1.400 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro im Jahr und gehört den beiden Digitalkonzernen Axel Springer und United Internet. Die Unternehmensstrategie sieht vor, Awin durch eine exzellente Arbeit mit den vielfältigen, selbst generierten Daten zukunftsfest und dynamisch aufzustellen.

    „Wie gut wir mit Daten arbeiten, ist absolut entscheidend für den Erfolg unseres Geschäfts“, sagt die Finanzchefin im Interview mit FINANCE-TV. Aufgabe des Finanzteams um CFO Virpy Richter im Rahmen der digitalen Transformation ist es, die Fortschritte zu messen und Awins Ressourcen auf die erfolgreichsten und rentabelsten Initiativen zu konzentrieren.

    Entstehen dabei aber nicht auch Interessenkonflikte, wenn die Finanzabteilung nicht mehr nur Aufpasser und Sparringspartner ist, sondern selbst zum wesentlichen Treiber und Mitentscheider im operativen Geschäft wird? Das verneint Richter, beschreibt aber dennoch klar, wie sich das Rollenbild der Finanzabteilung verändert hat und wie eng ihr Team mittlerweile mit anderen Bereichen wie Vertrieb und Produktentwicklung verzahnt ist.

    Warum sie die digitale Transformation bewusst nicht mit einem einheitlichen IT- und Steuerungssystem gestaltet, ob sie ihre neue, viel zentralere Rolle aus ihrer persönlichen Komfortzone herausgetrieben hat, und vieles mehr – ein intensives Gespräch über die Rolle von CFOs in der digitalen Transformation ihrer Unternehmen mit Virpy Richter, Finanzchefin von Awin.

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  • Future CFO – Matthias Heiden (IFS)
    Dec 11 2024

    Vor gut zwei Jahren hat Matthias Heiden der Software AG und Deutschland beruflich den Rücken gekehrt, um bei IFS in Schweden anzuheuern. Dort hilft er dem ERP-Spezialisten nun beim Wachsen und testet auch KI-Anwendungen in der Finanzabteilung. Der Weg zu IFS war für den gebürtigen Lübecker lang: Er hat lange für den Softwaregiganten SAP gearbeitet, war aber auch für den Achsen- und Fahrsystemhersteller SAF-Holland aktiv. Während seiner Karriere hat der CFO vielfältige Erfahrungen sammeln können, die er im Gespräch teilt.

    Warum hat er sich gegen eine Karriere bei SAP entschieden? Was hat Heiden in der klassischen Industrie bei SAF-Holland gelernt? Und wieso ist er dann doch zurück in die Softwarebranche?

    All diese Fragen beantwortet Heiden im Gespräch mit FINANCE-Redakteur Jakob Eich und Headhunter Paul Taaffe von FINANCE People Solutions in der neuen Folge des CFO-Karriere-Podcasts „Future CFO“.

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