Folge 113: Ist es schön im Neopren? Podcast Por  arte de portada

Folge 113: Ist es schön im Neopren?

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Die Temperaturen in den Berliner Freibäder haben es in sich – es ist so kalt, dass sich immer mehr Leute nicht mehr in Badehose oder Bikini, sondern im Neoprenanzug ins Becken stürzen. Denn immerhin verdoppelt so ein Anzug die Zeit, in der man schwimmen kann, ohne Gefahr zu laufen auszukühlen. Faustformel, zumindest im Freiwasser: Bei 16 Grad Wassertemperatur sollte man nicht mehr als 16 Minuten ohne Neoprenanzug schwimmen, bei 10 Grad nicht mehr als 10 Minuten – jedenfalls dann, wenn man kein geübter Kaltwasser-Schwimmer ist.Aber auch im Schwimmbecken sollte man bei diesen kalten Temperaturen vorsichtig sein. Bei 16 Grad Wassertemperatur auf keinen Fall länger als eine halbe Stunde schwimmen, hat uns ein Bademeister geraten.Mit Neoprenanzug entsprechend mehr. Aber so richtig bequem ist so ein Neopren im Schwimmbecken nicht, finden wir. Gerade bei den langärmligen Teilen kriegt man irgendwann doch ziemlich schwere Arme. Und wenn er wirklich perfekt sitzen soll, muss man schon mal 600 bis 700 Euro investieren – das lohnt sich wohl nur, wenn man ihn auch in anderen Gewässern regelmäßig nutzt. Falls ihr euch schon mal gefragt habt, warum die meisten Neoprenanzüge schwarz sind: Das liegt am Material, das für die Herstellung verwendet wird – Erdöl – und daran, dass der Stoff bei der Bearbeitung mit Rußfarbstoff behandelt wird, um das Material widerstandsfähig gegen Schäden und Flecken durch die UV-Strahlung zu machen. Außerdem wird das Neopren dadurch noch elastischer. Die Farbe Schwarz ist sogar ein direkter Vorteil – dadurch absorbiert der Anzug verstärkt Wärme aus dem Sonnenlicht, bietet also mindestens so viel Schutz wie eine Sonnencreme und wärmt noch dazu. Natürlich gibt es mittlerweile auch Neoprenanzüge in anderen Farben, hier werden dann Farbstoffe oder Pigmente dem Material zugegeben.Den Fischen ist es übrigens egal, welche Farbe der Neo hat – bislang konnte nicht nachgewiesen werden, dass Meeres-, See- oder Flussbewohner überhaupt auf eine Farbe reagieren.Grundsätzlich gilt – je kälter das Wasser, desto dicker sollte der Neoprenanzug sein. Am Torso ist er in der Regel einen Millimeter dicker als an Armen und Beinen, deshalb gibt es immer zwei Werte: Bei 15 bis 20 Grad beispielsweise 3/2 mm, bei unter 9 Grad 6/4 mm. Und was den Sitz eines Neoprnanzuges betrifft: Er sollte ähnlich eng sitzen wie eine Kompressionshose, ein wenig Druck ist okay – Kniebeugen und Arme ausstrecken sollte aber unbedingt noch möglich sein! Drunter tragen können sollte man auf jeden Fall auch eine enge Badehose oder einen Badeanzug.Wenn man Neoprenanzüge googelt, kommt übrigens ganz schnell die Frage: „Kann man im Neoprenanzug pinkeln?“ Ja, man kann und Urin lockt auch keine Haie an – die Frage ist nur, ob man das, im wahrsten Sinne des Wortes, wirklich muss. In geliehenen Anzügen verbietet sich das ohnehin und auch sonst sollte man den Neoprenanzug danach gründlich auswaschen – aber niemals in der Waschmaschine und bitte auch nicht in der Sonne trocknen, davon wird das Material schnell porös.Die Herstellung von Neoprenanzügen ist übrigens sehr energie- und CO2-intensiv, sie sind auch nicht receycelbar, das sollte man bedenken, wenn man sie entsorgt. Und – nicht jeder verträgt das Material, mitunter reagieren Menschen darauf mit Juckreiz oder Ausschlag. Mittlerweile gibt es von der Firma Yulex auch Neoprenanzüge aus Naturkautschuk – beispielswiese bei Decathlon oder Patagonia.
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